Bioenergiedorf
Nahwärmenetz
Seit 2010 wird ein großer Teil der Mögginger Haushalte durch ein Nahwärmenetz der
Stadtwerke Radolfzell
mit Wärme versorgt. Die Wärme wird in der oberhalb des Dorfes gelegenen Heizzentrale über ein mit Biogas betriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW) und einen Holzhackschnitzelkessel gewonnen. Das BHKW weist eine elektrischen Leistung von 250 kWel und eine thermische Leistung von 360 kWth auf, der Kessel hat eine thermische Leistung von 1.200 kWth. Da die Wärme somit zu 100 % aus regenerativen Energiequellen kommt ist Möggingen Bioenergiedorf.
Das Biogas wird beim Ziegelhof, gelegen westlich der Straße von Möggingen nach Radolfzell, in einer Biogasanlage gewonnen und über eine Mikrogasleitung in die Heizzentrale geleitet. Durch Verbrennung im Blockheizkraftwerk wird Strom erzeugt, der ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Die gewissermaßen als Abfallprodukt entstehende Wärme wird für die Grundlast der Wärmeversorgung des Ortes genutzt.
Die Wärme wird durch ein rund sieben km langes Leitungsnetz im Dorf verteilt. 2024 werden durch die Heizzentrale rund 160 Mögginger Haushalte mit Wärme versorgt, die Anzahl der Anschlüsse wächst jährlich. Viele kritische Stimmen zur Preisgestaltung der Stadtwerke Radolfzell sind angesichts des von verschiedenen Faktoren beeinflussten Anstieg der Öl- und Gaspreise leiser geworden.
Wie die Rohstoffe für das Biogas stammen auch die Holzhackschnitzel, welche zur Deckung des über die Grundlast hinausgehenden Wärmebedarfs im Holzhackschnitzelkessel verbrannt werden, aus der Region.
Auf dem Dach der Heizzentrale befindet sich darüber hinaus eine Photovoltaikanlage mit einer Spitzenleistung von 63 kWp, die sich im Eigentum vor allem von Menschen aus Radolfzell - vorzugsweise aus Möggingen - befindet. Auch der hier erzeugte Strom wird in das öffentliche Versorgungsnetz eingespeist.
Solarpark Tenn
Ende September wurde der
Solarpark Tenn
der Stadtwerke Radolfzell eingeweiht. Er ist auf einer 2,6 ha großen Fläche westlich der Sportanlagen entstanden.
Installiert wurden über 5.000 Module mit einer Einspeiseleistung von über 3,4 MWh. Damit können nun jährlich ca. 2.000 Tonnen CO2 eingespart und über 1.500 Haushalte mit umweltfreundlich in der Region erzeugtem Strom versorgt werden.
Das Projekt hatte in der Planungsphase im Ortschaftsrat einen erheblichen Widerstand erfahren. Gründe waren vor allem die guten landwirtschaftlichen Böden sowie die fehlende städtische Gesamtkonzeption. Dem Mögginger Ortschaftsrat ist es mit zu verdanken, dass es inzwischen eine Konzeption zum Bau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen für das gesamte Stadtgebiet gibt, in welcher auch die Fläche im Tenn enthalten ist.
Die Anlage ist aus Sicherheitsgründen umzäunt, neben der Stromgewinnung wird die Fläche zukünftig beweidet. Eine Eingrünung sowie Einsaat mit gebietsheimischem Saatgut erfolgt noch.