Am 04.06.2024 hat der Radolfzeller Gemeinderat einstimmig beschlossen, die Sachspende eines Privatmannes in Form eines schlüsselfertig errichteten Dorfgemeinschaftshauses für Möggingen im Wert von 1 Million Euro anzunehmen. Damit wurde der Weg frei für die weiteren Schritte zur Realisierung des Projektes. Eine Fertigstellung des Gebäudes und die Übergabe an die Stadt durch den als Bauherrn fungierenden Spender ist für den Frühsommer 2025 vorgesehen.
Das Gebäude ist geplant als schlichtes, einfaches und funktionales Gebäude mit Scheunencharakter in Holzfertigbauweise, es soll im Erscheinungsbild das denkmalgeschützte Rathaus daneben nicht dominieren.
Im Untergeschoss wird es einen Eingangs- und Foyerbereich mit offener Treppe sowie mit einfachen WCs (Herren und Damen mit behindertengerechten Nutzung) geben. Vor allem sind dort aber rund 75qm für Hobby- und Büroräume vorgesehen, die von den künftigen Nutzern in Eigenleistung ausgebaut werden können. Mehrere Mögginger Vereine haben dafür schon ihr Interesse angemeldet. Die Aufteilung und notwendige Eigenleistung und Investitionen werden in Absprache mit Ortsverwaltung und Ortschaftsrat abgestimmt. Alle interessierten gemeinnützigen Vereine können z. B. über Stiftungen Mittel für notwendiges Inventar beantragen.
Das Obergeschoss besteht aus einem barrierefreien Multifunktionsraum – einschließlich Teeküche, Aufzugsanlage und einer durch einen Vorhang abgetrennten Unterbringungsmöglichkeit für Mobiliar. Für den Multifunktionsraum im Obergeschoss sind vielfältige Nutzungsmöglichkeiten vorgesehen: Bürger- und Vereinsversammlungen, Wahllokal, kulturelle Veranstaltungen wie Theater- und Musikabende, Volkshochschulkurse (z. B. Yoga), Bibelabende, Familienfeiern. Über die Belegung entscheiden Ortschaftsrat und Ortsvorsteher.
Eine Fußbodenheizung wird auf der gesamten Fläche des Unter- und Obergeschosses eingebaut. Die Dachfläche wird für eine Photovoltaikanlage genutzt, die auch das Rathaus mit Strom versorgen wird.
Das Haus soll für alle Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine des Dorfess nutzbar sein, eingeschränkt auch für Radolfzeller Vereine und Organisationen. Basis wird eine noch vom Ortschaftsrat detailliert auszuarbeitende Nutzungssatzung mit einer klaren Gebührenordnung sein.
An jährlichen Bewirtschaftungs- und Reinigungskosten sowie Hygienematerialverbrauch sind von der Stadt Radolfzell ca. 6.000 Euro veranschlagt, von denen zumindest ein Teil durch Einsparungen mittels des von der PV-Anlage produzierten Stroms und den Einnahmen durch Vermietungen der Räume gedeckt werden kann. An einmaligen Erschließungs- und sonstigen Kosten verbleiben für die Stadt noch ca. 70.000 Euro.
Ende Juni fand in der Mindelseehalle eine Informationsveranstaltung statt, zu der alle Einwohnerinnen und Einwohner Möggingens eingeladen waren. Hierbei wurde das Projekt, der langwierige Entscheidungsprozess und die weitere zeitliche Planung vorgestellt. Dabei wurde auf Wunsch eines Bürgers ein Meinungsbild eingeholt, bei dem sich bei wenigen Enthaltungen und Gegenstimmen die weit überwiegende Mehrheit der Anwesenden hinter das Projekt stellte.
Am 30. August 2024 wurde dem Spender und Bauherr von OB Simon Gröger der "Rote Punkt" überreicht und inzwischen wurde mit den Bauarbeiten begonnen.