Naturschutzgebiet Mindelsee
Der Mindelsee ist ein Relikt der Eiszeit - rund 2,2 km lang und bis zu 570 m breit. Seit 1938 stehen der See und seine Umgebung unter Naturschutz. Das Naturschutzgebiet (NSG) umfass heute 459 ha. Den größten Flächenanteil nehmen neben den Wasserflächen verschiedenartige Wälder ein: Etwa ein Drittel der Fläche ist mit Wald bestanden. Dazu kommen Futterwiesen und Weiden, Niedermoorwiesen, Röhrichte und Hochstaudenfluren sowie kleinflächig Buschzonen. Wesentliche Zielsetzung des NSG ist die Erhaltung und Entwicklung der Lebensräume für eine große Zahl von Pflanzen- und Tierarten.
Seit 1972 betreut der
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg das Naturschutzgebiet. Diese Kooperation hat sich hervorragend bewährt. Das Regierungspräsidium schloss 1979 auf Vorschlag von BUND-Mitgründer Prof. Dr. Gerhard Thielcke († 2007), der das Gebiet mehr als drei Jahrzehnte intensiv betreute, einen Betreuungsvertrag mit dem BUND.
Der Mindelsee und seine Umgebung mit ihrem reichen Vegetationsmosaik gehören zu den bedeutendsten und artenreichsten Schutzgebieten in Baden-Württemberg. Nur wenige Naturschutzgebiete weisen ein so vielfältiges Mosaik verschiedener Lebensräume auf: Nahezu 700 Blütenpflanzen gedeihen am Mindelsee - mehr als 20 Prozent der in Deutschland vorkommenden Arten! Hinzu kommen mehr als 120 Moosarten, Farne, Flechten, Pilze und Algen. Mehr als 2.000 Tierarten tummeln sich im und rund um den Mindelsee. Dazu gehören 594 Käfer-, 433 Schmetterlings-, mehr als 210 Vogel-, 146 Wanzen-, 50 Libellen-, 30 Ameisen- und 10 Amphibienarten. Weitere Informationen finden Sie unter
www.bund-bawue.de/mindelsee.
In der
Mindelsee-Ausstellung
erfahren Besucherinnen und Besucher mehr über das Naturschutzgebiet und die verschiedenen Lebensräume mitsamt ihrer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt. Das jährliche Veranstaltungsprogramm des BUND mit Führungen und Vorträgen gibt Einblicke in die herrliche Landschaft sowie die große Vielfalt an Pflanzen und Tieren.
Die Natur und die Bevölkerung des Dorfes sind dankbar, wenn das im Naturschutzgebiet geltende Wegegebot eingehalten, Hunde an der Leine geführt und im Gebiet keine Partys gefeiert werden.